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O T T E N D O R F

Die so genannten "Türkenlinden" sind das Wahrzeichen Ottendorfs. Sie prägen heute den Dorfplatz zwischen Kirche, Schule und dem Gasthof "Zur Linde". Sie gab dem Chor des Gesangvereins den Namen "Die Lindensänger" und in ihrem Schatten wurde und wird so manches Fest unter der Bezeichnung "Lindenfest" gefeiert.
Ottendorf selbst dürfte bereits im achten Jahrhundert gegründet worden sein. Im Jahre 1128 wurde der Ort als "Ottohesdorf" erstmals urkundlich erwähnt, während der heutige Name Ottendorf im Jahre 1277 zum ersten Mal auftaucht. Verschiedene adelige Grundherren teilen sich im Lauf der Zeit den Besitz in Ottendorf. Zu den Besitzern zählten unter anderem die Ritter von Wenkheim, deren Stammsitz Gronwenkheim bei Kissingen war.
In Ottendorf besaßen sie ein Schlösschen, das Jobst von Wenkheim 1517 an Fürstbischof Lorenz von Bibra mit dem dazugehörigen Land verkaufte. Das Schlösschen ging vor einigen Jahrhunderten jedoch spurlos unter. Jobst von Wenkheim hatte der Kirche in Ottendorf im Jahr 1516 Äcker, Wiesen und Weinberge geschenkt. Es ist anzunehmen, dass er der Kirche den Heiligen Jodokus als Schutzheiligen gestiftet hat.
Der Grundstein für das erste, im romanischen Stil erreichtet Kirchlein soll im Jahr 1151 gelegt worden sein. 1435 werden Gädheim zur selbständigen Pfarrei erklärt und Ottendorf deren Filiale. Gegen Ende des 15. Jahrunderts erfolgt der Abbruch der Kirche wegen Baufälligkeit und der Neubau eines Gotteshauses im gotischen Stil. Zeugen davon sind die Spitzbogenfenster im Turm und (Alt-) Chor. Von den Schweden wird die Kirche 1631 angezündet und verbrannt. Daraufhin wird 1672 eine neue Kirche gebaut, die 1816 ein neues Westportal erhält. 1927 erfolgt die langerwartete Erweiterung des Gotteshauses. Von 1400 bis 1977 war die Pfarrei Gädheim mit der Filiale Ottendorf eine eigenständige Pfarrei und gehört sie zur Pfarreiengemeinschaft Theres.
Interessant ist, dass heute im Glockenturm eine der größten Mausohr-Fledermauskolonien in ganz Bayern beheimatet ist. Die rund 300 Tiere werden im Rahmen der Fauna, Flora, Habitat (FFH)-Richtlinie der euopäischen Union unter Naturschutz gestellt.
Wenn die Ottendorfer auch heute noch manchmal als die "Dachsen" bezeichnet werden, so hat dies seinen Ursprung im Bauernkrieg. Denn die Ottendorfer beteiligten sich 1525 nicht an der Niederbrennung des Burgschlosses in Marktsteinach. Sie hatten sich im Jahr 1468 die Unabhängigkeit ihrer Gerichtsbarkeit erkauft und somit keinen Grund, sich gegen die Zehntherren aufzulehnen. Als Folge erhielten sie den ehrenvollen Spitznamen "Die Dachsen".

Nach diesem Krieg hielt die Kirchenspaltung im Land Einzug. Auch Ottendorf wurde 1541 unter den Herren von Schaumburg zum größten Teil lutherisch. Der Streit zwischen diesem Geschlecht und dem Bischof von Würzburg dauerte bis 1585 und endete 1587 endgültig, als Julius Echter die Protestanten aus dem Land wies.

1553 plündern im Zweiten Markgräfler Krieg die Truppen des wilden Alcibiades das Schloss unterhalb des Ortes.

1631 legt die "Ottendorfer Gerechtsamkeit" Rechte und Pflichten fest, der Ort wird als Filiale von Gädheim bestätigt.

Im Jahr 1653 wurde das Rathaus errichte, in dem das Nieder- und Rügegericht tagte und die Ämter wie der Heiligenmeister, Beuermeister, Balgtreter, Glockenläuter, Feuerwehrläufer, Hirten, Flurer und Nachtwächter vergeben wurden. 1912 wurde das Rathaus abgebrochen und an derselben Stelle ein neues Schulhaus mit Nebengebäuden erbaut. Diese Schule wurde bis 1973 und von 1989 bis 1999 für den Unterricht genutzt.
Im Lauf der Jahrhunderte wurde Ottendorf in verschiedenen Kriegen immer wieder gebrandschatzt und ausgeplündert. So auch 1796, als während des "Franzosenkrieges" eine Abteilung des französischen Heeres zwischen Ottendorf und Greßhausen ihr Lager aufschlug und den Ort plünderte. Zum Dank für die überstandene Besetzung ließ Andreas Seeger im Jahr 1798 einen wunderschönen Bildstock setzen, der heute noch als das "Franzosenmarterla" bewundernde Blicke auf sich zieht.
Ottendorf ist ein schmuckes Dorf, das sich durch die Erschließung von Baugebieten stetig vergrößert. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben wird von einigen sehr aktiven Vereinen bestimmt. Das gute Klima im Ort ist durch die Offenheit und Aufgeschlossenheit der Bürger gekennzeichnet.